Dass sich bei Xamax niemand angesteckt hat ist doch eine gute Neuigkeit. Das bestätigt, dass das Infektionsrisiko von Gegner zu Gegner sehr gering ist. Infektionsherde sind eher die Garderobe und der Teambus.
Beunruhigend am FCZ-Fall ist vor Allem, dass die Tschuttiliga scheinbar keine Ahnung hatte was in einem solchen Fall passiert:
"Der FCZ-Präsident Ancillo Canepa hat mich am Freitagmorgen angerufen. Es gebe im Klub einen Fall. Das hat mich nicht beunruhigt, weil ich davon ausgegangen bin, dass der Spieler in Quarantäne muss und sonst nichts geschieht. Als ich am Abend aber hörte, dass alle in Isolation müssen, hat mich das sehr irritiert."
"Ich bin davon ausgegangen, dass nur Betroffene in Quarantäne müssen. Bei den anderen macht man Tests, und wenn diese negativ sind, dann ist es gut. So sah es das Schutzkonzept vor. Die Zürcher Kantonsärztin hat das anders interpretiert."
"So war es nicht vorgesehen. Wenn wir davon hätten ausgehen müssen, dass bei einem positiven Fall die ganze Mannschaft in Quarantäne muss, dann hätte das Folgen gehabt für unser Schutzkonzept und für die Organisation der Meisterschaft."
..sind Aussagen vom SFL Präsident Schifferle.
Die Hockeyliga muss von diesem Ereignis lernen. Es muss unbedingt in Zusammenarbeit mit den Behörden ein Schutzkonzept erarbeitet werden, damit klar ist, was passiert wenn ein Spieler Symptome hat oder positiv getestet wird. Beim Erarbeiten dieses Schutzkonzept muss natürlich die Verhältnissmässigkeit gewahrt sein. Hockeyspieler fallen alle in die Altersgruppe von 18-40 Jahren und erfreuen sich als Profisportler überdurchschnittlicher Fitness und Gesundheit. Die Mortalitätsrate in dieser Altersgruppe ist praktisch Null. Andererseits hängt das Überleben des CH-Profihockey, und damit eines gesamten Wirtschaftszweiges, von der Durchführbarkeit dieser Saison ab.
PS: Ausserdem zeigt der FCZ-Fall wie dumm die Einführung dieser "Solidaritätsspiele" war. Das grösste Problem der Fussballliga ist nun dass der Terminkalender keinen Spielraum für Spielverschiebungen zulässt. Genau diese Problematik hat die Hockeyliga absichtlich gefördert um ein bisschen mehr Kohle zu machen.
Die Solidaritätsspiele sollten zusammen mit den Zusatzrunden abgeschafft werden. Auch wenn die Meisterschaft im September startet sind 44 Spiele genug und man hätte deutlich mehr Spielraum für allfällige Spielverschiebungen. Einfach darauf zu hoffen dass es keine Spielverschiebungen braucht ist naiv.