Klotener kehren nach fast fünf Monaten Pause gestärkt aufs Eis zurück
Am Montagmorgen hat der EHC Kloten erstmals mit dem kompletten Team auf dem Eis der Swiss-Arena trainiert.
Ein Rückkehrer war der Erste: Jorden Gähler, nach drei Jahren bei den SC Rapperswil-Jona Lakers und Fribourg Gottéron wieder im EHC Kloten, führte die lange Schlange von Spielern an, die sich am ersten Montagmorgen im August zum ersten Training der kompletten Mannschaft aufs Eis begaben. 30 Namen umfasst das Klotener Kader (darunter fünf Rookies), nur einer von ihnen fehlte leicht angeschlagen (Dario Bartholet).
Fast fünf Monate sind seit dem bis heute letzten Spiel vergangen, dem 6:2 im Testmatch vom 11. März gegen Lugano. Schon nach Spielschluss hatten die Klotener gewusst, dass die Saison vorbei war, dass nichts aus der Halbfinal-Serie gegen Langenthal werden sollte. «Einen derart langen Eishockey-losen Sommer hatte ich noch nie», kommentiert Trainer Per Hanberg, der mit 53 Jahren doch schon einiges erlebt hat.
Hanberg besiegte das Virus
In den Monaten, die seither vergangen sind, kam einiges Neues hinzu. Im März, noch in der Schweiz, erkrankten Per Hanberg und seine Ehefrau an Covid-19. «Nach zwei Wochen war es zum Glück vorbei», sagt der Coach heute im Rückblick. Im Sommer nutzte er die lange Pause, um neue Energie zu tanken, um sich weiterzubilden – und natürlich, um sich mit seinem Assistenten Björn Lidström ausführlich über die kommende Saison auszutauschen.
«Unsere Spielweise verlangt eine sehr gute Physis», und darauf hin wurde das Sommertraining unter Martin Dautzenberg ausgerichtet. «Die Spieler haben extrem gut auf die neuen Herausforderungen des Off-Ice-Trainings angesprochen», berichtet Hanberg. «Jeder von ihnen hat einen Schritt vorwärtsgemacht. Wir haben uns physisch enorm verbessert.» In den vergangenen Jahren hat (fast) jedes Team immer wieder davon gesprochen, wie gut das Sommertraining gewesen sei – auch wenn es nicht so war. «Doch wir haben Testresultate, welche die Steigerung klar belegen», sagt Hanberg.
Schweden in der Quarantäne
Per Hanberg kam im Verlauf des Sommer zweimal nach Kloten, seine jüngste Anreise verlief dann sehr speziell. Klotens CEO Pascal Signer hatte alle EHC-Ausländer vorausblickend mit genügend Reserve in die Schweiz beordert, alle waren am 18. Juli da. Und weil Schweden damals als Risikoland eingestuft wurde, hatte Hanberg, und mit ihm auch Stürmer Robin Figren, eine zehntägige Quarantäne anzutreten. «Der Club füllte meinen Kühlschrank mit Esswaren auf, später wurde mir Essen vor die Türe gestellt», erzählt der Trainer. Jetzt ist er «glücklich, dass wir endlich wieder mit dem Sport beginnen können. Nicht nur wir Trainer und Spieler haben das vermisst.»
In Kloten unternehmen sie alles, um sich vor Infektionen zu schützen, sie setzen nicht nur das auf 20 Seiten vorgegebene Schutzkonzept um. «Hoffentlich können wir Mitte September dann auch starten», sagt Hanberg. Vielleicht mit Zuschauern, die Masken tragen. Und mit mehr als nur 1000? Der Entscheid fällt wohl Mitte August.