Presseschau

Von nzz.ch

«Die Eishockey-Legende der Woche»: Brooks Laich glänzte in Kloten auf wie neben dem Eis – und ruinierte dabei seine NHL-Karriere
Während des NHL-Lockouts 2012 beeindruckte der Kanadier Brooks Laich bei den Kloten Flyers. Die kurze Zeit in der hiesigen Liga hat für den NHL-Star letztlich aber gravierende Konsequenzen: Er kann danach nie mehr an seine besten Zeiten anknüpfen.

Yves Tardent
07.10.2021



Brooks Laich (rechts) kam im Zenit seiner Karriere nach Kloten – nur wusste er das damals noch nicht.
Patrick B. Krämer / Keystone
Eigentlich wollten die Kloten Flyers im September 2012 keinen dieser NHL-Spieler verpflichten. Schliesslich waren sie erst wenige Monate zuvor durch den neuen Eigentümer Philippe Gaydoul vor dem Konkurs gerettet worden und wollten fortan vernünftig wirtschaften – mit zwei Junioren-Blöcken und nur zwei Ausländern. Doch als schliesslich wegen des NHL-Lockouts die anderen Klubs Stars wie Hendrik Zetterberg, Patrick Kane, John Tavares oder Joe Thornton aus Übersee verpflichteten, waren die im Sommer gemachten Pläne in Kloten bald Makulatur. Gaydoul sah sich genötigt, «dem Team zu helfen».





Bald schon stand Brooks Laich, 29, mit Sack und Pack am Schluefweg und wollte bereits kurz nach der Landung zum Trainieren aufs Eis. Etwas, was ihm seit Ende Mai verwehrt geblieben war. Laich war damals eine grosse Nummer. Ein Jahr zuvor hatte er bei den Washington Capitals einen Sechsjahresvertrag für 27 Millionen Dollar unterzeichnet, nachdem er in den drei Jahren zuvor jeweils über 20 Tore pro Saison erzielt hatte. Im Team um den russischen Superstar Alexander Owetschkin war der Center eine Führungsfigur und intern äusserst beliebt.

In Kloten beeindruckte der eingefleischte Junggeselle, der auch schon das Cover von Modezeitschriften geziert hatte, mit seiner Professionalität auf und neben dem Eis. Im Rink gewann er fast jedes Bully, war kaum von der Scheibe zu trennen – und machte seine Mitspieler besser. Nach den Spielen traf man ihn beim Workout, um «das Adrenalin aus dem Kreislauf» zu bringen. Keiner trainierte länger, und keiner verpasste in der NHL weniger Spiele. Die NZZ schrieb damals über Laich: «Nur seine Leichtigkeit im öffentlichen Auftritt trennt ihn vom Streber – er schafft den Spagat zwischen Bescheidenheit und Selbstdarstellung mühelos. Laich scheint ein Mann ohne Schatten zu sein.» Die Klotener staunten. Laich sagte dazu: «Ich denke Eishockey, ich spreche Eishockey, ich spiele Eishockey.»

Neben dem Eis war er der perfekte Botschafter für seinen Klub. Er bot keine Angriffsfläche und liess alles mit sich machen, ohne je zum Clown zu werden. So durfte die NZZ dabei sein, als er in Kloten seine möblierte Wohnung bezog.


Brooks Laich bezieht seine möblierte Wohnung. (Kloten, 11. Oktober 2012)
Christian Beutler / NZZ
Für die Kloten Flyers absolvierte der Kanadier 19 Spiele (6 Tore / 12 Assists). Dass es nicht mehr Partien wurden, lag daran, dass er sich verletzte. Er liess sich in Übersee behandeln, quälte sich nochmals durch ein Spiel – aber es ging nicht mehr. Noch vor dem Ende des Lockouts reiste Laich wieder heim.


In den folgenden Saisons kam Laich nie mehr an das gewohnte Rendement heran und verpasste jede Saison mehr Spiele. Schuld war die in Kloten zugezogene Verletzung. Schliesslich schoben ihn die Capitals nach Toronto ab. 2017/18 durfte er sich noch 12 Partien bei den Los Angeles Kings beweisen, bevor diese das torlose Engagement beendeten.

Laich, der vor seiner Zeit in Kloten Tore und Punkte am Laufmeter erzielt hatte, kam nachher noch auf mickrige 19 Tore – in fünf Saisons. Offiziell beendet hat Laich seine Karriere erst im Juni 2021, fast vier Jahre nach seinem letzten Spiel, per Instagram-Post. Insgesamt hat er 776 Spiele in der NHL absolviert (332 Punkte).


Da ist er schon längst Unternehmer, Influencer und noch immer Fitness-Freak. Die Welt sieht er als «Playground», und er ist süchtig nach allerlei Abenteuern unter und auf dem Wasser, in der Luft oder den Bergen. Immer mit dabei ist sein abgöttisch geliebter Hund Koda. Auch an diversen Galas tritt er auf, seit er mit der Schauspielerin Julianne Hough liiert war und so seinen Prominenten-Status über den Sport hinaus erweiterte.


Wer ihn heute googelt, erfährt zuerst von seiner Scheidung von Hough – und dass er bereits eine neue Freundin habe, die Cross-Fit-Influencerin Katrin Davidsdottir. Seine kurze Zeit in Kloten ist da nicht einmal eine Randnotiz – obschon sie für seine Karriere letztlich prägend war.


Hat ein Flair für öffentliche Auftritte: Brooks Laich mit seiner damaligen Freundin und späteren Ehefrau, der Schauspielerin Julianne Hough, an einer Gala in Los Angeles. Mittlerweile ist das Paar geschieden (Los Angeles, 10. September 2016).
 
Von nzz.ch

«Die Eishockey-Legende der Woche»: Brooks Laich glänzte in Kloten auf wie neben dem Eis – und ruinierte dabei seine NHL-Karriere
Während des NHL-Lockouts 2012 beeindruckte der Kanadier Brooks Laich bei den Kloten Flyers. Die kurze Zeit in der hiesigen Liga hat für den NHL-Star letztlich aber gravierende Konsequenzen: Er kann danach nie mehr an seine besten Zeiten anknüpfen.

Yves Tardent
07.10.2021



Brooks Laich (rechts) kam im Zenit seiner Karriere nach Kloten – nur wusste er das damals noch nicht.
Patrick B. Krämer / Keystone
Eigentlich wollten die Kloten Flyers im September 2012 keinen dieser NHL-Spieler verpflichten. Schliesslich waren sie erst wenige Monate zuvor durch den neuen Eigentümer Philippe Gaydoul vor dem Konkurs gerettet worden und wollten fortan vernünftig wirtschaften – mit zwei Junioren-Blöcken und nur zwei Ausländern. Doch als schliesslich wegen des NHL-Lockouts die anderen Klubs Stars wie Hendrik Zetterberg, Patrick Kane, John Tavares oder Joe Thornton aus Übersee verpflichteten, waren die im Sommer gemachten Pläne in Kloten bald Makulatur. Gaydoul sah sich genötigt, «dem Team zu helfen».





Bald schon stand Brooks Laich, 29, mit Sack und Pack am Schluefweg und wollte bereits kurz nach der Landung zum Trainieren aufs Eis. Etwas, was ihm seit Ende Mai verwehrt geblieben war. Laich war damals eine grosse Nummer. Ein Jahr zuvor hatte er bei den Washington Capitals einen Sechsjahresvertrag für 27 Millionen Dollar unterzeichnet, nachdem er in den drei Jahren zuvor jeweils über 20 Tore pro Saison erzielt hatte. Im Team um den russischen Superstar Alexander Owetschkin war der Center eine Führungsfigur und intern äusserst beliebt.

In Kloten beeindruckte der eingefleischte Junggeselle, der auch schon das Cover von Modezeitschriften geziert hatte, mit seiner Professionalität auf und neben dem Eis. Im Rink gewann er fast jedes Bully, war kaum von der Scheibe zu trennen – und machte seine Mitspieler besser. Nach den Spielen traf man ihn beim Workout, um «das Adrenalin aus dem Kreislauf» zu bringen. Keiner trainierte länger, und keiner verpasste in der NHL weniger Spiele. Die NZZ schrieb damals über Laich: «Nur seine Leichtigkeit im öffentlichen Auftritt trennt ihn vom Streber – er schafft den Spagat zwischen Bescheidenheit und Selbstdarstellung mühelos. Laich scheint ein Mann ohne Schatten zu sein.» Die Klotener staunten. Laich sagte dazu: «Ich denke Eishockey, ich spreche Eishockey, ich spiele Eishockey.»

Neben dem Eis war er der perfekte Botschafter für seinen Klub. Er bot keine Angriffsfläche und liess alles mit sich machen, ohne je zum Clown zu werden. So durfte die NZZ dabei sein, als er in Kloten seine möblierte Wohnung bezog.


Brooks Laich bezieht seine möblierte Wohnung. (Kloten, 11. Oktober 2012)
Christian Beutler / NZZ
Für die Kloten Flyers absolvierte der Kanadier 19 Spiele (6 Tore / 12 Assists). Dass es nicht mehr Partien wurden, lag daran, dass er sich verletzte. Er liess sich in Übersee behandeln, quälte sich nochmals durch ein Spiel – aber es ging nicht mehr. Noch vor dem Ende des Lockouts reiste Laich wieder heim.


In den folgenden Saisons kam Laich nie mehr an das gewohnte Rendement heran und verpasste jede Saison mehr Spiele. Schuld war die in Kloten zugezogene Verletzung. Schliesslich schoben ihn die Capitals nach Toronto ab. 2017/18 durfte er sich noch 12 Partien bei den Los Angeles Kings beweisen, bevor diese das torlose Engagement beendeten.

Laich, der vor seiner Zeit in Kloten Tore und Punkte am Laufmeter erzielt hatte, kam nachher noch auf mickrige 19 Tore – in fünf Saisons. Offiziell beendet hat Laich seine Karriere erst im Juni 2021, fast vier Jahre nach seinem letzten Spiel, per Instagram-Post. Insgesamt hat er 776 Spiele in der NHL absolviert (332 Punkte).


Da ist er schon längst Unternehmer, Influencer und noch immer Fitness-Freak. Die Welt sieht er als «Playground», und er ist süchtig nach allerlei Abenteuern unter und auf dem Wasser, in der Luft oder den Bergen. Immer mit dabei ist sein abgöttisch geliebter Hund Koda. Auch an diversen Galas tritt er auf, seit er mit der Schauspielerin Julianne Hough liiert war und so seinen Prominenten-Status über den Sport hinaus erweiterte.


Wer ihn heute googelt, erfährt zuerst von seiner Scheidung von Hough – und dass er bereits eine neue Freundin habe, die Cross-Fit-Influencerin Katrin Davidsdottir. Seine kurze Zeit in Kloten ist da nicht einmal eine Randnotiz – obschon sie für seine Karriere letztlich prägend war.


Hat ein Flair für öffentliche Auftritte: Brooks Laich mit seiner damaligen Freundin und späteren Ehefrau, der Schauspielerin Julianne Hough, an einer Gala in Los Angeles. Mittlerweile ist das Paar geschieden (Los Angeles, 10. September 2016).
An seine Bullystärke mag ich mich erinnern und auch dass er nur schwer von der Scheibe zu trennen war, aber ich habe kaum noch Bilder vor dem geistigen Auge, wie er sich dabei bewegt/gespielt hat. War auf jeden Fall ein grosser Fang für Kloten. Hat oftmals mit Bodenmann/Hollenstein gespielt. Und dann wird diese Karriere ausgerechnet durch eine in Kloten erlittene Verletzung in Schieflage gebracht. Aber in Kloten wurden schon andere Karrieren beendet...wie z.B. die von Thomas Walser, Rolf Schrepfer oder Jürg Bircher. :ROFLMAO::ROFLMAO:
 
Noch ein interessanter Text aus der NZZ


Punk, Ferrari, Cadillac: Die vielen Gesichter des Linus Klasen

Linus Klasen war einer der besten Eishockeyprofis ausserhalb der NHL – nun ist er im EHC Visp gelandet und will mit den Wallisern aufsteigen

Nicola Berger, Langenthal

Es ist Dienstagabend, 22 Uhr 30, und Linus Klasen steht in einem schmucklosen Raum in der aus der Zeit gefallenen Langenthaler Schorenhalle, hinter ihm eine defekte Kaffeemaschine. Es ist eine eigentümliche Staffage für den Satz, der dem Schweden nun über die Lippen kommt: «Ich bin in meiner Wahrnehmung immer noch der beste Ausländer in der Schweiz.» Er pausiert kurz – und fügt an: «Und zwar in beiden Ligen.»

Es gab eine Zeit, in der darüber weitgehend Konsens herrschte. Sechs Jahre lang hatte Klasen, 35, in Lugano gespielt und dabei mit seinen Finten und Einfällen das Publikum betört. 2016 war er Play-off-Topskorer, 2017 der beste Vorlagengeber der National League.

In Schweden wurde er regelmässig für die Nationalmannschaft aufgeboten, er war ein Star, einer der mitreissendsten Spieler ausserhalb der NHL. Dann wollte Lugano nach einem Managementwechsel keine Verwendung mehr für ihn finden, er sass auf der Tribüne, der Klub wäre ihn gerne losgeworden, doch es fand sich niemand, der das üppige Salär übernehmen wollte.

Klasen hatte es mit dem Wechsel nicht eilig – die Familie war im Tessin sesshaft geworden, sie kaufte ein Haus, und zwei der Kinder wurden dort eingeschult. Als er 2020 in die Heimat zu Lulea wechselte, blieb die Familie in der Schweiz, auch aus gesundheitlichen Überlegungen. Dann kamen die Pandemie und die Reiserestriktionen. Klasen sah seine Liebsten noch zwei Mal und verbrachte unzählige Stunden mit Videocalls. Er sagt: «Noch so ein Jahr hätte ich nicht geschafft.» Er löste den Vertrag in Lulea auf – und suchte einen Klub in der Schweiz. Es gab Gespräche mit dem HC Ambri-Piotta, doch am Ende landete er im EHC Visp.

Visp ist ein stolzer Klub mit einer treuen Fangemeinde, einem modernen Stadion, und solange der Nufenen nicht zugeschneit ist, schafft man es in zwei Stunden nach Lugano. Aber es ist eben auch: die Swiss League, eine Liga in der Anonymität der Peripherie, in der sich Dörfer fernab der grossen urbanen Zentren messen. Auf dem Visper Tenue wirbt eine Dorfmetzgerei, die Gegner stammen aus Biasca, aus Siders, aus Küsnacht. Am Dienstag in Langenthal zahlen 1762 Besucher Eintritt.

Der subversive Geist des Punks

Es ist ein ziemlich radikaler Schritt, Klasen spielte einst in der NHL und war noch im vergangenen Winter der produktivste Powerplay-Spieler im starken schwedischen Championat.

Er zieht die Schultern hoch und sagt, Visp und er, das passe, er werde auch bleiben, wenn in den kommenden Wochen doch noch ein Angebot aus der National League reinflattern würde. In Langenthal gelingt ihm ein Hattrick; es ist augenfällig, dass er für diese Liga zu gut ist. Wer Klasen auf dem Eis beobachtet, sieht einen begnadeten Artisten mit fast subversivem Geist und auffallender Spielfreude.

Es erstaunt nicht, dass sein Vater zu den Pionieren des schwedischen Punkrocks gehörte: Robert Klasen war als Drummer 1978 eines der Gründungsmitglieder von Noice. Die überbordende Kreativität scheint sich auf den Sohn übertragen zu haben; der Vater sagte einmal, sein Sohn habe nur so schnelle Hände, weil er sich als Kind immer am Schlagzeug versucht habe. Heute würde Linus Klasen selber als Musiker durchgehen mit seinem tätowierten rechten Oberarm, dem bärtigen Gesicht und dem Flair fürs Scheinwerferlicht.

Der Kanadier Doug Shedden, der ihn in Lugano coachte, sagt: «Klasen ist eigentlich mehr Künstler als Eishockeyspieler. Er ist so talentiert, dass es fast schon absurd ist; mit seinen Händen könnte er auch Pianist sein.» In Visp schwärmen sie von ihrer Neuverpflichtung – und das nicht nur der Punkte wegen. Der CEO Sébastien Pico berichtet, Klasen sei praktisch immer der Erste in der Garderobe und im Kraftraum. Und der Letzte, der das Trainingsgelände verlasse.

Klasen ist die grösste Attraktion in der Swiss League, seit 2013 der russische Weltstar Alexei Kowalew ebenfalls für Visp spielte und den Klub zum B-Titel führte. Die Frage ist, ob Klasen die Walliser in die gleichen Sphären führen kann. Aus Schweden hat er einen Copain mitgebracht, den Center Niklas Olausson, der einst zwei Jahre im Dienst des EHC Biel stand. Die beiden bilden das explosivste Duo der Liga.

Der Traum vom Aufstieg

Es geht um viel in dieser Saison: Weil in der National League der Abstieg ein weiteres und letztes Jahr ausgesetzt ist, kann der Swiss-League-Champion direkt aufsteigen. Es gibt drei Kandidaten für die Promotion: das hoch favorisierte Kloten, das mit Abstand teuerste Team der Liga. Und daneben Visp sowie Olten. Am Samstag kommt es zum ersten Direktvergleich zwischen Kloten und Visp, es wird ein feuriges Duell, denn die Walliser haben von Kloten den Trainer Per Hanberg übernommen, jenen Mann, der im Frühjahr im Play-off-Final einigermassen schmählich an Ajoie scheiterte, nachdem er sich mit Personalentscheiden verrannt hatte. In Visp soll es besser werden, der Klub plant zweigleisig. Im Falle eines Aufstiegs wäre er offenbar in der Lage, ein Budget von 10 Millionen Franken zu stemmen.

Klasen nährt die zarten Hoffnungen auf eine Rückkehr in die Beletage des Schweizer Eishockeys – exakt fünfzig Jahre nach dem Abstieg. Es ist eines der interessanteren Experimente im Land, ob der Freigeist Klasen unter dem mit fast religiösem Eifer auf Systemtreue und risikoaverse Spielweise versessenen Trainer Hanberg funktionieren kann. Dem «Walliser Boten» diktierte Klasen vor dem Saisonstart ein paar unsterbliche Worte, als er sagte: «Wenn ein Trainer über einen Spieler mit besonderen Qualitäten verfügt, dann muss man diese auch auszunutzen wissen, um das Maximum aus diesem herauszuholen. Wenn du einen Ferrari hast und diesen wie einen Skoda fährst oder fahren lässt, dann ist das schlecht.»

Mit einem Ferrari hat Klasen nicht mehr viel gemein, jetzt, im Herbst der Karriere, da die Tempofestigkeit nachlässt; er ist eher ein Cadillac, ein majestätisches Luxusobjekt, dessen Wert nicht darunter leidet, dass es in die Jahre gekommen ist. Klasen sagt, er warte schon die ganze Karriere auf einen Titel, «ich bin die ewige Nummer 2». Es sei an der Zeit, daran etwas zu ändern, in Visp.

Aus dem E-Paper vom 08.10.2021
 
Aus der heutigen NZZ


OVERTIME

Notstand im Unterhaus
Nicola Berger · Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die National League in der nächsten Saison 14 Teams umfassen wird. Der Abstieg in dieser Spielklasse ist ausgesetzt, und es braucht viel Vorstellungskraft, um sich einen anderen Swiss-League-Champion vorzustellen als einen aus dem Trio der aufstiegswilligen Klubs Kloten, Visp oder Olten. Der Sieger des Play-offs wird automatisch aufsteigen, wenn er die Auflagen erfüllt. Bereits wird atemlos darüber debattiert, ob das denn sinnstiftend sei; ob es genug Spieler gebe und einen akzeptablen Spielplan, ob das Niveau vielleicht leide.
Doch gemessen an den Sorgen der Swiss League sind das Luxusprobleme. Das in seiner Attraktivität und Bedeutung weitherum unterschätzte Unterhaus des Schweizer Eishockeys hat im Fall, dass jemand in die National League aufsteigt, nur noch neun Teilnehmer – die EVZ Academy zieht sich per Saisonende zurück. Nun gibt es durchaus Vereine, die von unten her dazustossen wollen, Arosa und Basel mit dem früheren ZSC-Coach Christian Weber, dazu möglicherweise Chur und Martigny, doch das Problem ist: Der Verband stellt sich quer, was Aufstiege am grünen Tisch betrifft. Die Vertreter der politisch mächtigen Regio League wehren sich gegen eine Schwächung ihrer in der sportlichen und wirtschaftlichen Irrelevanz gefangenen My Sports League.
Eigentlich ist die Swiss League ab der nächsten Saison unabhängig, sie hat wie die National League eine eigene Gesellschaft gegründet und wird sich autonom vermarkten. Sie sucht TV-Partner und Sponsoren. Anders als in der National League wird es etwa den von einem Finanzdienstleister alimentierten prominenten Topskorer-Helm nicht mehr geben. Aber die Liga bleibt vom Verband abhängig, was den Spielbetrieb, die Lizenzen und zum Beispiel das Schiedsrichterwesen angeht. Vor einigen Jahren fand sich letztlich ein Konsens, als die Farmteams Ticino Rockets und EVZ Academy von erleichterten Eintrittskriterien profitierten. Ein solcher wäre auch dieses Mal nötig, doch weil sich die Gespräche als schwierig gestalten, beschäftigt sich die Swiss League mit der Option, ausländische Teams zu integrieren, etwa die in der französischen Ligue Magnus aktiven Mulhouse Scorpions.
Klar ist: Mit neun Equipen liesse sich keine attraktive, kompetitive Meisterschaft durchführen. Darunter würde auch die National League leiden, denn die Swiss League ist als Ausbildungsvehikel für junge Spieler unersetzlich.
 
Aus der heutigen NZZ


OVERTIME
Notstand im Unterhaus
Nicola Berger · Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die National League in der nächsten Saison 14 Teams umfassen wird. Der Abstieg in dieser Spielklasse ist ausgesetzt, und es braucht viel Vorstellungskraft, um sich einen anderen Swiss-League-Champion vorzustellen als einen aus dem Trio der aufstiegswilligen Klubs Kloten, Visp oder Olten. Der Sieger des Play-offs wird automatisch aufsteigen, wenn er die Auflagen erfüllt. Bereits wird atemlos darüber debattiert, ob das denn sinnstiftend sei; ob es genug Spieler gebe und einen akzeptablen Spielplan, ob das Niveau vielleicht leide.
Doch gemessen an den Sorgen der Swiss League sind das Luxusprobleme. Das in seiner Attraktivität und Bedeutung weitherum unterschätzte Unterhaus des Schweizer Eishockeys hat im Fall, dass jemand in die National League aufsteigt, nur noch neun Teilnehmer – die EVZ Academy zieht sich per Saisonende zurück. Nun gibt es durchaus Vereine, die von unten her dazustossen wollen, Arosa und Basel mit dem früheren ZSC-Coach Christian Weber, dazu möglicherweise Chur und Martigny, doch das Problem ist: Der Verband stellt sich quer, was Aufstiege am grünen Tisch betrifft. Die Vertreter der politisch mächtigen Regio League wehren sich gegen eine Schwächung ihrer in der sportlichen und wirtschaftlichen Irrelevanz gefangenen My Sports League.
Eigentlich ist die Swiss League ab der nächsten Saison unabhängig, sie hat wie die National League eine eigene Gesellschaft gegründet und wird sich autonom vermarkten. Sie sucht TV-Partner und Sponsoren. Anders als in der National League wird es etwa den von einem Finanzdienstleister alimentierten prominenten Topskorer-Helm nicht mehr geben. Aber die Liga bleibt vom Verband abhängig, was den Spielbetrieb, die Lizenzen und zum Beispiel das Schiedsrichterwesen angeht. Vor einigen Jahren fand sich letztlich ein Konsens, als die Farmteams Ticino Rockets und EVZ Academy von erleichterten Eintrittskriterien profitierten. Ein solcher wäre auch dieses Mal nötig, doch weil sich die Gespräche als schwierig gestalten, beschäftigt sich die Swiss League mit der Option, ausländische Teams zu integrieren, etwa die in der französischen Ligue Magnus aktiven Mulhouse Scorpions.
Klar ist: Mit neun Equipen liesse sich keine attraktive, kompetitive Meisterschaft durchführen. Darunter würde auch die National League leiden, denn die Swiss League ist als Ausbildungsvehikel für junge Spieler unersetzlich.
Es zeigt sich eben, dass weder NLA/NLB/1. Liga komplett ihr eigenes Süppchen kochen können, weil sie sich sonst früher oder später in den eigenen Fuss schiessen, auf welche Art auch immer.

- Arosa/Basel/Chur/Martigny in die NLB wäre sicherlich nice für die Swiss League und indirekt auch für die NLA, aber schlecht für die MySports League.
- Arosa/Basel/Chur/Martigny in der MySports League belassen, gefällt der MySports League, ist jedoch schlecht für die Swiss League und indirekt für die NLA.
- die NLA bei 13 Teams belassen passt sicherlich Ajoie, aber wäre scheisse für Kloten, Olten und Visp.
- die NLA auf 14 Teams aufstocken ist toll für das aufstiegswillige Trio, schwächt aber die Swiss League zusätzlich und entzieht der NLA auch Ausbildungsgrundlage für den Nachwuchs.

Bin froh kann ich nur am Spielfeldrand "umewäffle" und muss mich selber nicht an der Lösungsfindung beteiligen. ;)
 
Das geht ja Ruckzuck. Heute Vormittag meldete der EHC Visp die Vertragsauflösung mit dem 24-jährigen Makai Holdener und jetzt, am späteren Nachmittag, meldet der
HC Lausanne dessen Verpflichtung bei Ende Saison.
 
K

kovalev

Guest
Seine Nummer gehört unters Dach …
Verstehe einfach nicht, wie man einen Klöti dort sieht , aber nicht Rintsi
 
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