Nach Banden-Check: Nick Bachmann (17) muss wieder laufen lernen
Nach dem folgenschweren Check gegen Kloten-Verteidiger und Elite-A-Junior Nick Bachmann ist nach zwei Operationen nun klar: Es wird ein langer Weg zurück aufs Eis.
«Gute Besserung und Kopf hoch.» Die Genesungswünsche kommen von überall, so hat der folgenschwere Check gegen Klotens Nachwuchs-
talent Nick Bachmann (17) die Fans berührt. «Wenn ich so etwas sehe, kommt mir Pat Schafhauser in den Sinn», schreibt jemand. Seit einem Hockeyduell sitzt Schafhauser im Rollstuhl. So weit wird es bei Nick Bachmann nicht kommen, wie seine Mutter auf Anfrage sagt. Sie ist froh, zu sehen, dass es ihrem Sohn von Tag zu Tag besser geht. «Er kann wieder auf den Beinen stehen, aber noch nicht laufen», sagt sie. Bereits vorgestern hat er mit der ersten Therapie begonnen. «Jetzt lernt er wieder zu laufen», sagt sie und fügt an: «Er hat ein Kämpferherz. Ich bin
sicher, es wird alles wieder gut.» Zuversichtlich stimmt sie auch die Äusserungen der Ärzte, die ihm allesamt sehr guten Prognose stellen.
Zwei Operationen nötig
Wie schnell das Nachwuchstalent wieder auf dem Eis stehen wird, ist nach Angaben von EHC-Kloten-CEO Pascal Signer aber noch ungewiss. «Sich dazu zu äussern, ist noch zu früh», sagt er. Das Wichtigste sei, dass Nick wieder vollständig gesund werde.
So sah es am Sonntag vor einer Woche nicht aus. Im Spiel gegen den HC Davos wurde der 17-jährige Verteidiger seitlich gecheckt, weshalb er mit dem Rücken gegen die Bande flog. Wie sein Vater gegenüber Watson.ch sagte, sei er mit starken Rückenschmerzen ins Unispital geflogen worden. Dort wurde er noch am gleichen Abend operiert. Die OP habe er gut überstanden, lässt sich der Vater später zitieren. Er könne die Beine leicht bewegen. Dennoch war eine zweite Operation nötig. Auch sie sei gut verlaufen», sagt seine Mutter gegenüber dem «Klotener Anzeiger». Beim Check ist der zweite Lendenwirbel zertrümmert worden.
Auch die Polizei ermittelt
Das Spiel wurde nach dem ersten Drittel abgebrochen. Die Attacke selber ist von den Schiedsrichtern aber nicht sanktioniert worden. Wie bei derart krassen Checks üblich, wird der Fall nun von der Verbandsjustiz des Eishockeyverbandes untersucht. Sprecherin Manuela Hess kann aufgrund der laufenden Untersuchung nichts Konkreteres dazu sagen. Sie fügt aber an: «Wir wünschen ihm alles Gute.»
In strafrechtlicher Hinsicht hat inzwischen die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Für ein allfälliges Strafverfahren wird allerdings die
Jugendanwaltschaft Graubünden zuständig sein. Dort weiss man aber noch nichts Genaueres. «Wir wurden zwar über den Fall informiert, allerdings liegen uns noch keine Akten vor», sagt Jugendanwalt Albert Fausch und erklärt: «Derzeit läuft erst das polizeiliche Ermittlungsverfahren.» Erst wenn dieses abgeschlossen sei, würden die Untersuchungsakten ins Bündnerland überstellt. Für Nick Bachmann ist derweil klar: «Er will bald wieder spielen», sagt seine Mutter. Sie ist überzeugt, dass er es auch schaffen wird.
- Klotener Anzeiger